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Klaus Kröll sagt servus, Elisabeth Görgl überlegt noch

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Mit der Abfahrt von Kvitfjell ist die Karriere von Klaus Kröll am Samstag zu Ende gegangen. Wie die Zukunft von Elisabeth Görgl ausschaut, ist noch offen.

APA. Mit der Abfahrt von Kvitfjell ist die Karriere von Klaus Kröll am Samstag zu Ende gegangen. Wie die Zukunft von Elisabeth Görgl ausschaut, ist noch offen.

Als 35. der Abfahrt in Kvitfjell blieb Klaus Kröll ohne Punkte. Kröll bestritt in Norwegen die 156. Weltcup-Abfahrt seiner Karriere und ist nun alleiniger Rekordhalter, weil der Italiener Kristian Ghedina seine Karriere nach der 155. Abfahrt beendet hatte. Der Österreicher Kröll hatte noch darauf gehofft, sich für den Weltcup-Final in Aspen zu qualifizieren, verpasste den dafür notwendigen Platz unter den Top 25 in der Abfahrtswertung aber um zwei Plätze. "Das war mein letzter Auftritt. Die Entscheidung war nicht so schwer, denn sie ist schon länger gefallen. Ich wollte noch beim Finale dabei sein, es ist schade, dass ich das nicht geschafft habe. Aber es ist einer meiner erfolgreichsten Berge, hier aufzuhören ist keine Schande", sagte Kröll

Nach 212 Weltcup-Rennen zieht Skirennläufer Klaus Kröll also einen Schlussstrich unter seine Karriere. Der Steirer erfüllte sich im März 2012 in Schladming den Traum vom Gewinn der Abfahrts-Kristallkugel. Er gewann sechs Weltcuprennen, vier Abfahrten und zwei Super-G, und schrammte 2013 als Vierter nur knapp an einer Abfahrts-WM-Medaille vorbei. Kröll möchte als Trainer in den Ski-Weltcup zurückkehren. Krölls Weltcup-Karriere zog sich vom Jänner 2000, als er mit Platz 30 in der Abfahrt von Chamonix sein Debüt gegeben hatte, bis zum 25. Februar 2017 und einem 35. Rang in Kvitfjell. Gerne wäre der 36-Jährige noch nach Aspen gereist, allerdings reichten die Punkte nicht, um sich für das Saisonfinale in den USA zu qualifizieren.

"Es ist auch viel Wehmut dabei, aber körperlich geht es nicht mehr, die Schulter lässt es nicht mehr zu, sie schränkt mich zu sehr ein. Ich wäre schon gerne auch bei Olympia noch gefahren", sagte Kröll, der es allerdings auch schon zu den Weltmeisterschaften 2015 in Vail/Beaver Creek und heuer in St. Moritz sportlich nicht mehr geschafft hatte.

Wendepunkt in der Karriere des Öblarners war der 14. März 2013, als er sich beim Weltcup-Finale in Lenzerheide im Super-G bei einem Sturz einen Bruch des linken Oberarmes mit Beteiligung des Gelenkkopfes zuzog. Im darauffolgenden Oktober musste er sich wegen Lähmungserscheinungen in der Schultermuskulatur einer erneuten Operation unterziehen, bei der Vernarbungen und zwei Knochenstücke, die den Nerv einquetschten, entfernt wurden. Trotzdem schaffte er es im November als Zweiter der Abfahrt in Lake Louise auf das Podest und danach im Jänner 2016 als Dritter in Wengen noch ein letztes Mal.

"Die letzten Jahre waren die schwierigsten meiner Karriere, aber ich habe mir den großen Traum vom Abfahrtsweltcup erfüllen können, noch dazu in Schladming vor Heimpublikum. Das war der grösste und wichtigste Sieg meiner Karriere. An Weltcupsiegen hätte es mehr sein können. Mit einer Medaille hat es knapp nicht geklappt. Aber ich bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe", betonte Kröll. Nach dem letzten Rennen machte sich beim Vater eines Sohnes aber auch Erleichterung breit: "Ich habe aufgeatmet, ich bin froh, dass es abgeschlossen ist."

Der nun ehemalige Speedpilot wird er sich künftig intensiv der Trainierausbildung widmen. "Ich hoffe, dass ich als Trainer in den Weltcup zurückkommen werde. Das ist mein Ziel, denn mir wird der Weltcup sicher abgehen", sagte Kröll.

Elisabeth Görgl freute sich am Samstag über ihren siebenten Platz im Super-G von Crans Montana. Die Österreicherin war über ihren siebenten Platz "echt überrascht". Zwar habe sie davor unter anderem mit den Europacup-Frauen im Sarntal gut trainiert, wieder ein gutes Gefühl gefunden und sei auch Bestzeiten gefahren. Dennoch hätte sie nicht damit gerechnet. "Das hat mir natürlich schon getaugt, muss ich sagen", meinte die 36-Jährige, die nun nicht mehr von ihrem Karriereende sprechen will. "Ich habe noch nichts gesagt", stellte sie klar. "Jetzt schauen wir einmal. Jetzt fliege ich nach Korea, dann wenn alles passt nach Aspen, dann schauen wir weiter", wollte sich die Doppel-Weltmeisterin von Garmisch 2011 nicht aus der Reserve locken lassen. Grundsätzlich hielt sie aber fest, dass sie nach wie vor noch viel Spass habe. "Das Skifahren kann so lässig sein, wenn man mit Freiheit und locker fährt. Wenn man vom Kopf unbedingt will, dann kann es so zach sein. Dann geht nichts, dann hat man keinen Erfolg, dann ist man eigentlich der Trottel vom Dienst. Man muss schauen, dass man sich auf sich selbst besinnt, und das sucht in sich, warum man das Ganze tut", sagte Görgl und klang dabei etwas wehmütig. "Ich hätte gern das ganze Jahr zurückgedreht."

Foto: Agence Zoom

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