Bei den Speed-Rennen von Kvitfjell hat Gilles Roulin sein Debut im Weltcup erlebt. Im Interview mit skionline.ch blickt der 22-jährige Zürcher auf die Tage in Kvitfjell zurück und auf die kommende Saison voraus.
peg. Bei den Speed-Rennen von Kvitfjell hat Gilles Roulin sein Debut im Weltcup erlebt. Der Europacup-Gesamtsieger und gewinner der EC-Abfahrts und -Super-G-Wertungen verpasste als 34. und 37. in den Abfahrten die Punkteränge knapp und wurde im Super-G 25. Im Interview mit skionline.ch blickt der 22-jährige Zürcher auf die Tage in Kvitfjell zurück und auf die kommende Saison voraus.
Gilles Roulin, die Schweizer Ski-Fans dürfen mit ihrem Weltcup-Debüt sehr zufrieden sein. Wie sieht es diesbezüglich bei Ihnen selbst aus?
Gilles Roulin: „Mit den gemachten Erfahrungen bin ich zufrieden und auch die ersten Punkte freuen mich sehr. Mit der skifahrerischen Leistung aber bin ich nicht hundertprozentig zufrieden. Technisch und taktisch hatte ich in meinen Fahrten Unsauberkeiten drin, die nicht nötig gewesen wären.“
Sie sind offenbar mit hohen Erwartungen an sich selbst nach Kvitfjell gereist, immerhin haben Sie im dritten Rennen bereits die ersten Weltcup-Punkte geholt...
„Für mich ging es bei diesen Rennen nicht primär um die Punkte oder um das Ergebnis, sondern um die Fortschritte beim Skifahren. Und da hätte ich einiges besser machen können. Klar, sechs Weltcup-Punkte sind ein gutes Ergebnis und diese Punkte nehme ich auch gerne mit. Wäre ich aber in den Abfahrten zweimal super Ski gefahren und zweimal nur 47. geworden, wäre das auch okay gewesen. Wenn auch irgendwo sehr bitter, weil mir das gezeigt hätte, wie viel noch fehlt. Jetzt darf ich festhalten, dass ich vom Speed her dabei, vom Skifahrerischen her gesehen aber noch zu wenig konstant bin.“
Sie haben die gemachten Erfahrungen erwähnt. Was genau meinen Sie damit? Das Drumherum im Vergleich zum Europacup?
„Nein, primär das, was auf der Piste passiert ist. Die Konkurrenz ist härter und die Marge dadurch kleiner. Das heisst, dass ich mich noch näher an meinem Maximum bewegen muss, um schnell sein zu können.“
Wie haben andere Fahrer auf Sie reagiert? War es der Konkurrenz klar, dass hier der Sieger der Europacup-Gesamtwertung sowie der Gewinner der Disziplinenwertungen in Abfahrt und Super-G am Start steht?
„Ich war in Kvitfjell einfach ich selber. Ich war aber erstaunt darüber, wer alles gewusst hat, dass ich eben im Europacup so erfolgreich unterwegs gewesen bin. Das hat mich natürlich auch etwas stolz gemacht. Ich habe nicht gewusst, dass die Weltcup-Fahrer das Geschehen im Europacup verfolgen. Das hat mich schon beeindruckt.“
Haben Sie uns da Namen?
„Zum Beispiel habe ich Peter Fill zu seinem Sieg gratuliert. Er hat sich bedankt und mir seinerseits zu meiner super Saison gratuliert. Da habe ich kurz mal gestaunt, war in dem Moment fast etwas überfordert. Natürlich hat es mich aber am meisten gefreut, dass mir die Schweizer Top-Cracks wie Janka, Küng und Feuz gratuliert haben.“
Es scheint, dass Sie sich trotz neuem Umfeld und nur zum Teil bekannter Konkurrenz sehr auf sich und die eigene Leistung haben fokussieren können. Stimmt dieser Eindruck?
„Auf jeden Fall, ja. Letztendlich ist das auch wichtig. Im Skirennsport kann die eigene Leistung zwar stimmen, das Ergebnis aber nicht, weil andere Faktoren zu dominierend gewesen sind. Vielleicht haben die eigenen Fähigkeiten und die Pistentopografie nicht zusammengepasst und darum ist der erreichte Rang zwar nicht gut, obwohl die erbrachte Leistung gut gewesen ist. In erster Linie fahre ich primär gegen mich, weil ich noch viel Luft nach oben habe und mich in vielen Dingen noch verbessern kann und will.“
Wie war als Neuling im Weltcup-Team der Kontakt zu den routinierten Fahrern wie Beat Feuz, Patrick Küng oder Carlo Janka?
„Vor allem beim gemeinsamen Essen war der Kontakt da, und das war auch cool. Am Renntag selber aber zieht jeder sein Programm durch und da ist man doch klar Individualsportler. Und ich habe auch bewusst versucht, meine Vorbereitung auf das Rennen so zu gestalten, wie ich es aus dem Europacup kenne. Da gibt es Unterschiede zum Weltcup, ganz klar.“
Haben Sie uns ein Beispiel?
„Im Weltcup gibt es besondere Pisten und Läufe zum Einfahren von dem Rennen. Dieses Angebot habe ich nicht genützt, weil ich es vom Europacup her anders kenne und mich auf den öffentlichen Pisten einfahre. An diesem für mich bewährten Muster wollte ich nichts ändern.“
Hat das Festhalten an Ihrem Programm auch in andern Bereichen funktioniert?
„Ja, grundsätzlich hat das gut funktioniert. Kvitfjell war von dem her auch ein idealer Einstieg, weil der Rummel nicht so gross und das Drumherum überschaubar gewesen ist. Am Ende stehst du dann am Start und es ist wie bei jedem andern Rennen auch: du willst deine Leistung bringen.“
Hat sie während Ihren ersten Tagen im Weltcup etwas besonders beeindruckt?
„Nein, eigentlich nicht. Ich habe nichts erlebt, das mich jetzt gross überrascht hätte. Was speziell und für mich neu war ist die Tatsache, dass man vor dem eigenen Start das Rennen, was dann auf einem zukommt, im Fernseher verfolgen kann. Das Anschauen der andern Fahrer gibt einen völlig andern Einblick. Einerseits ist das sicher ein Vorteil. Auf der andern Seite aber musst du dann die Bilder auch verarbeiten, ohne dich zu sehr verunsichern zu lassen. Im Europacup hast du deinen Plan für das Rennen. Im Weltcup hast du den auch, aber mit den TV-Bildern kannst du diesen quasi noch kurzfristig anpassen oder verändern.“
Und die Betreuung ist auch etwas anders....
„Stimmt. Im Weltcup musst du dich als Fahrer nicht mehr darum kümmern, wie die Einfahr-Skier ins Ziel hinunter kommen. Es gibt schon solche logistischen Dinge, die dir im Vergleich zum Europacup einfacher gemacht werden. Aber grundsätzlich wollte ich gar nicht, dass mir zu viel abgenommen wird. Ich wollte möglichst vieles in der Vorbereitung so machen, wie ich es kenne.“
Das sind ja alles sehr pragmatische und praktische Dinge, die Sie hier ansprechen. Wie hat es beim Weltcup-Debut auf der emotionalen Ebene ausgesehen?
„Weil ich versucht habe, mich auf meine Leistungen zu konzentrieren und die Rennen als ‚normale’ Rennen zu sehen, hat auch da alles gut gepasst. Ich war vor der zweiten Abfahrt sogar nervöser als beim eigentlichen Debut. Ich habe die Müdigkeit gespürt, weil die letzten Wochen doch sehr anstrengend gewesen sind. Dadurch hatte ich vor der nicht wie am Vortag verkürzten Abfahrt etwas mehr Respekt.“
Würden Sie sagen, dass unter dem Strich der Wechsel in eine nicht neue, aber doch etwas andere Welt für Sie gut geklappt hat und Sie Lust auf mehr bekommen haben? Schliesslich haben Sie für den Winter 2017/18 fixe Startplätze in allen Disziplinen...
„Auf jeden Fall, ganz klar ja. Es macht extrem Freude, im Weltcup fahren zu dürfen. Ich möchte nicht nur einfach dabei sein, sondern auch ansprechende Leistungen abliefern, um mich etablieren zu können. Das macht definitiv Lust auf mehr.“
Sie haben Ihre ersten Tage im Weltcup verbracht. Was bleibt jetzt da zurück? Ist es Genugtuung oder gar Stolz, das erreicht zu haben?
„Primär ist es gut zu wissen, dass die Arbeit, dich ich seit dem Sommer – und eigentlich auch schon in den Jahren vorher – gemacht habe, nicht falsch gewesen ist und dass der Weg, wenn ich hart daran weiter arbeite, ein guter sein kann. Die Tage haben mir einmal mehr gezeigt, dass mir das Skirennen-Fahren mega Freude macht und dass sich der Aufwand lohnt. Mein Ziel ist es nicht, bei Weltcup-Rennen einfach nur mitzufahren. Ich will da schon mehr erreichen.“
Haben Sie in den Tagen vor dem Rennen von einem Top-10-Platz geträumt?
„Nein. Das wäre auch nicht gut gewesen. Ich habe nicht von mir erwarten dürfen, dass ich auf Anhieb einen solchen Platz erreichen könnte.“
Das Weltcup-Debut ist für Sie nun Geschichte. Wie sieht das kommende Programm aus?
„Ich werde möglichste viele FIS-Riesenslaloms fahren und auch den letzten Riesenslalom im Europacup. Es geht darum, dass ich in dieser Disziplin die Punkte noch senken kann.“
Ihr Kader-Status dürfte im Hinblick auf 2017/18 verändern und Sie werden neu im B-Kader eingeteilt sein. Wie sieht es bezüglich Trainingsgruppe aus? Werden Sie weiterhin mit Stefan Rogentin, Amaury Genoud und Pierre Bugnard in der Gruppe von Bertrand Dubuis trainieren können?
„Ich habe im Moment keine Ahnung, was Männerchef Thoma Stauffer und die Trainercrew da planen. Sicher würde ich gerne weiterhin in dieser Gruppe trainieren. Die Harmonie und die Philosophie stimmen für mich. “
Haben Sie da ein Mitspracherecht, wenn es um die Einteilung geht?
„Grundsätzlich liegt es an Thomas Stauffer und den Trainern, hier eine Lösung zu finden. Vor den Gruppeneinteilungen gibt es einige Sitzungen und die Verantwortlichen müssen ganz viele Interessen unter einen Hut bringen. Keine einfache Aufgabe. Ich darf natürlich meine Meinung und meine Ansicht einbringen, klar. Aber viel Einfluss auf die dann zu fällenden Entscheidungen habe ich natürlich nicht.“
Durch die erreichten fixen Startplätze wird im nächsten Winter die Rennplanung doch um einiges komplexer. Haben Sie schon eine Idee, wie das ablaufen wird und wo Ihr Fokus bei den Starts liegen könnte?
„Das wird eine mega Herausforderung und ziemlich schwierig sein. Ehrlich gesagt habe ich davor auch etwas Respekt. Das sind Entscheidungen, die gut überlegt und mit den Trainern gut abgesprochen sein müssen. Ich habe eine gewisse Erfahrung und bin ein Sportler, der auch gerne selbstbestimmt handelt und mitreden will. Aber ich will und werde auch von der Erfahrung und dem Wissen von Leuten profitieren, die länger im Geschäft sind. Ich gehe davon aus, dass die Planung sehr flexibel sein wird und je nach Situation angepasst werden kann.“
peg. Bei den Speed-Rennen von Kvitfjell hat Gilles Roulin sein Debut im Weltcup erlebt. Der Europacup-Gesamtsieger und gewinner der EC-Abfahrts und -Super-G-Wertungen verpasste als 34. und 37. in den Abfahrten die Punkteränge knapp und wurde im Super-G 25. Im Interview mit skionline.ch blickt der 22-jährige Zürcher auf die Tage in Kvitfjell zurück und auf die kommende Saison voraus.

Gilles Roulin: „Mit den gemachten Erfahrungen bin ich zufrieden und auch die ersten Punkte freuen mich sehr. Mit der skifahrerischen Leistung aber bin ich nicht hundertprozentig zufrieden. Technisch und taktisch hatte ich in meinen Fahrten Unsauberkeiten drin, die nicht nötig gewesen wären.“
Sie sind offenbar mit hohen Erwartungen an sich selbst nach Kvitfjell gereist, immerhin haben Sie im dritten Rennen bereits die ersten Weltcup-Punkte geholt...
„Für mich ging es bei diesen Rennen nicht primär um die Punkte oder um das Ergebnis, sondern um die Fortschritte beim Skifahren. Und da hätte ich einiges besser machen können. Klar, sechs Weltcup-Punkte sind ein gutes Ergebnis und diese Punkte nehme ich auch gerne mit. Wäre ich aber in den Abfahrten zweimal super Ski gefahren und zweimal nur 47. geworden, wäre das auch okay gewesen. Wenn auch irgendwo sehr bitter, weil mir das gezeigt hätte, wie viel noch fehlt. Jetzt darf ich festhalten, dass ich vom Speed her dabei, vom Skifahrerischen her gesehen aber noch zu wenig konstant bin.“
Sie haben die gemachten Erfahrungen erwähnt. Was genau meinen Sie damit? Das Drumherum im Vergleich zum Europacup?
„Nein, primär das, was auf der Piste passiert ist. Die Konkurrenz ist härter und die Marge dadurch kleiner. Das heisst, dass ich mich noch näher an meinem Maximum bewegen muss, um schnell sein zu können.“
Wie haben andere Fahrer auf Sie reagiert? War es der Konkurrenz klar, dass hier der Sieger der Europacup-Gesamtwertung sowie der Gewinner der Disziplinenwertungen in Abfahrt und Super-G am Start steht?
„Ich war in Kvitfjell einfach ich selber. Ich war aber erstaunt darüber, wer alles gewusst hat, dass ich eben im Europacup so erfolgreich unterwegs gewesen bin. Das hat mich natürlich auch etwas stolz gemacht. Ich habe nicht gewusst, dass die Weltcup-Fahrer das Geschehen im Europacup verfolgen. Das hat mich schon beeindruckt.“
Haben Sie uns da Namen?
„Zum Beispiel habe ich Peter Fill zu seinem Sieg gratuliert. Er hat sich bedankt und mir seinerseits zu meiner super Saison gratuliert. Da habe ich kurz mal gestaunt, war in dem Moment fast etwas überfordert. Natürlich hat es mich aber am meisten gefreut, dass mir die Schweizer Top-Cracks wie Janka, Küng und Feuz gratuliert haben.“
Es scheint, dass Sie sich trotz neuem Umfeld und nur zum Teil bekannter Konkurrenz sehr auf sich und die eigene Leistung haben fokussieren können. Stimmt dieser Eindruck?
„Auf jeden Fall, ja. Letztendlich ist das auch wichtig. Im Skirennsport kann die eigene Leistung zwar stimmen, das Ergebnis aber nicht, weil andere Faktoren zu dominierend gewesen sind. Vielleicht haben die eigenen Fähigkeiten und die Pistentopografie nicht zusammengepasst und darum ist der erreichte Rang zwar nicht gut, obwohl die erbrachte Leistung gut gewesen ist. In erster Linie fahre ich primär gegen mich, weil ich noch viel Luft nach oben habe und mich in vielen Dingen noch verbessern kann und will.“
Wie war als Neuling im Weltcup-Team der Kontakt zu den routinierten Fahrern wie Beat Feuz, Patrick Küng oder Carlo Janka?
„Vor allem beim gemeinsamen Essen war der Kontakt da, und das war auch cool. Am Renntag selber aber zieht jeder sein Programm durch und da ist man doch klar Individualsportler. Und ich habe auch bewusst versucht, meine Vorbereitung auf das Rennen so zu gestalten, wie ich es aus dem Europacup kenne. Da gibt es Unterschiede zum Weltcup, ganz klar.“
Haben Sie uns ein Beispiel?
„Im Weltcup gibt es besondere Pisten und Läufe zum Einfahren von dem Rennen. Dieses Angebot habe ich nicht genützt, weil ich es vom Europacup her anders kenne und mich auf den öffentlichen Pisten einfahre. An diesem für mich bewährten Muster wollte ich nichts ändern.“
Hat das Festhalten an Ihrem Programm auch in andern Bereichen funktioniert?
„Ja, grundsätzlich hat das gut funktioniert. Kvitfjell war von dem her auch ein idealer Einstieg, weil der Rummel nicht so gross und das Drumherum überschaubar gewesen ist. Am Ende stehst du dann am Start und es ist wie bei jedem andern Rennen auch: du willst deine Leistung bringen.“
Hat sie während Ihren ersten Tagen im Weltcup etwas besonders beeindruckt?
„Nein, eigentlich nicht. Ich habe nichts erlebt, das mich jetzt gross überrascht hätte. Was speziell und für mich neu war ist die Tatsache, dass man vor dem eigenen Start das Rennen, was dann auf einem zukommt, im Fernseher verfolgen kann. Das Anschauen der andern Fahrer gibt einen völlig andern Einblick. Einerseits ist das sicher ein Vorteil. Auf der andern Seite aber musst du dann die Bilder auch verarbeiten, ohne dich zu sehr verunsichern zu lassen. Im Europacup hast du deinen Plan für das Rennen. Im Weltcup hast du den auch, aber mit den TV-Bildern kannst du diesen quasi noch kurzfristig anpassen oder verändern.“
Und die Betreuung ist auch etwas anders....
„Stimmt. Im Weltcup musst du dich als Fahrer nicht mehr darum kümmern, wie die Einfahr-Skier ins Ziel hinunter kommen. Es gibt schon solche logistischen Dinge, die dir im Vergleich zum Europacup einfacher gemacht werden. Aber grundsätzlich wollte ich gar nicht, dass mir zu viel abgenommen wird. Ich wollte möglichst vieles in der Vorbereitung so machen, wie ich es kenne.“
Das sind ja alles sehr pragmatische und praktische Dinge, die Sie hier ansprechen. Wie hat es beim Weltcup-Debut auf der emotionalen Ebene ausgesehen?
„Weil ich versucht habe, mich auf meine Leistungen zu konzentrieren und die Rennen als ‚normale’ Rennen zu sehen, hat auch da alles gut gepasst. Ich war vor der zweiten Abfahrt sogar nervöser als beim eigentlichen Debut. Ich habe die Müdigkeit gespürt, weil die letzten Wochen doch sehr anstrengend gewesen sind. Dadurch hatte ich vor der nicht wie am Vortag verkürzten Abfahrt etwas mehr Respekt.“
Würden Sie sagen, dass unter dem Strich der Wechsel in eine nicht neue, aber doch etwas andere Welt für Sie gut geklappt hat und Sie Lust auf mehr bekommen haben? Schliesslich haben Sie für den Winter 2017/18 fixe Startplätze in allen Disziplinen...
„Auf jeden Fall, ganz klar ja. Es macht extrem Freude, im Weltcup fahren zu dürfen. Ich möchte nicht nur einfach dabei sein, sondern auch ansprechende Leistungen abliefern, um mich etablieren zu können. Das macht definitiv Lust auf mehr.“
Sie haben Ihre ersten Tage im Weltcup verbracht. Was bleibt jetzt da zurück? Ist es Genugtuung oder gar Stolz, das erreicht zu haben?
„Primär ist es gut zu wissen, dass die Arbeit, dich ich seit dem Sommer – und eigentlich auch schon in den Jahren vorher – gemacht habe, nicht falsch gewesen ist und dass der Weg, wenn ich hart daran weiter arbeite, ein guter sein kann. Die Tage haben mir einmal mehr gezeigt, dass mir das Skirennen-Fahren mega Freude macht und dass sich der Aufwand lohnt. Mein Ziel ist es nicht, bei Weltcup-Rennen einfach nur mitzufahren. Ich will da schon mehr erreichen.“
Haben Sie in den Tagen vor dem Rennen von einem Top-10-Platz geträumt?
„Nein. Das wäre auch nicht gut gewesen. Ich habe nicht von mir erwarten dürfen, dass ich auf Anhieb einen solchen Platz erreichen könnte.“
Das Weltcup-Debut ist für Sie nun Geschichte. Wie sieht das kommende Programm aus?
„Ich werde möglichste viele FIS-Riesenslaloms fahren und auch den letzten Riesenslalom im Europacup. Es geht darum, dass ich in dieser Disziplin die Punkte noch senken kann.“
Ihr Kader-Status dürfte im Hinblick auf 2017/18 verändern und Sie werden neu im B-Kader eingeteilt sein. Wie sieht es bezüglich Trainingsgruppe aus? Werden Sie weiterhin mit Stefan Rogentin, Amaury Genoud und Pierre Bugnard in der Gruppe von Bertrand Dubuis trainieren können?
„Ich habe im Moment keine Ahnung, was Männerchef Thoma Stauffer und die Trainercrew da planen. Sicher würde ich gerne weiterhin in dieser Gruppe trainieren. Die Harmonie und die Philosophie stimmen für mich. “
Haben Sie da ein Mitspracherecht, wenn es um die Einteilung geht?
„Grundsätzlich liegt es an Thomas Stauffer und den Trainern, hier eine Lösung zu finden. Vor den Gruppeneinteilungen gibt es einige Sitzungen und die Verantwortlichen müssen ganz viele Interessen unter einen Hut bringen. Keine einfache Aufgabe. Ich darf natürlich meine Meinung und meine Ansicht einbringen, klar. Aber viel Einfluss auf die dann zu fällenden Entscheidungen habe ich natürlich nicht.“
Durch die erreichten fixen Startplätze wird im nächsten Winter die Rennplanung doch um einiges komplexer. Haben Sie schon eine Idee, wie das ablaufen wird und wo Ihr Fokus bei den Starts liegen könnte?
„Das wird eine mega Herausforderung und ziemlich schwierig sein. Ehrlich gesagt habe ich davor auch etwas Respekt. Das sind Entscheidungen, die gut überlegt und mit den Trainern gut abgesprochen sein müssen. Ich habe eine gewisse Erfahrung und bin ein Sportler, der auch gerne selbstbestimmt handelt und mitreden will. Aber ich will und werde auch von der Erfahrung und dem Wissen von Leuten profitieren, die länger im Geschäft sind. Ich gehe davon aus, dass die Planung sehr flexibel sein wird und je nach Situation angepasst werden kann.“
Foto: Agence Zoom