Quantcast
Channel: Skionline.ski
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1668

Schweizer Speed-Spezialisten sind heiss auf Eis

$
0
0
Bande statt Sicherheitsnetz, Game winning Goal statt Bestzeit und Kufen statt Lauffläche – die Schweizer Speed-Spezialisten versuchten sich für einmal im Eishockey.

peg. Bande statt Sicherheitsnetz, Game winning Goal statt Bestzeit und Kufen statt Lauffläche – die Schweizer Speed-Spezialisten versuchten sich für einmal im Eishockey. Und sie machten mehrheitlich gute Figur.

Die grossen Vorbilder heissen Roman Josi, Nino Niederreiter oder Mark Streit. Beat Feuz, Carlo Janka und Co. hatten am 26./27. Juni alle Hände und Füsse voll zu tun, um beim Eishockey-Camp der Speed-Spezialisten ihre Fähigkeiten auf den Kufen abrufen zu können. Am Montagvormittag schon hiess es für die Rennfahrer: rein in die vielteilige Ausrüstung. Und so manch einer dürfte sich innerlich darüber gefreut haben, dass der Ankleidevorgang in seiner Sportart etwas weniger umständlich ist, auch wenn die Rennkombis eng sind. Und dann: Helm auf. Unter der fachlichen Leitung von Eishockey-Lehrer Alfred Bohren – dem ehemaligen Trainer der Schweizer Junioren-Nationalmannschaft und jetzigem Ausbildungschef der SCL Tigers – konnten die Ski-Asse zeigen, was sie auf dem "vereisten Flachstück" in Burgdorf mit Stock und Puck so drauf haben.



"Wir Trainer haben für die Skirennfahrer ein gerafftes Programm für ein Trainingslager zusammen gestellt", erklärt Bohren gegenüber skionline.ch. "Am Montag standen zuerst Kraft- und Basistraining auf dem Programm. Am Nachmittag drehte sich alles um die Technik am Puck. Wir haben das Führen der Scheibe, das präzise Passspiel und den Abschluss geübt." Und Bohren hat das eine oder andere Talent entdeckt. Carlo Janka, im Dress der Minnesota Wild (Nino Niederreiter), habe in Sachen Puckkontrolle und Stocktechnik einiges drauf, meinte der Trainer. "Im Abschluss war Beat Feuz ganz prima", kam das Lob von Emmentaler zu Emmentaler. Feuz, im Dress der Nashville Predators (Roman Josi) täusche gut an und bringe dann den Puck gut auf das Tor, urteilte Bohren.

Ganz allgemein war der Coach von den Fähigkeiten der Schweizer Skirennfahrer sehr angetan. "Sie bringen koordinative Fähigkeiten mit. Das ist ganz wichtig auch im Zusammenspiel zwischen Kopf, Hand und Fuss. Logischerweise stimmen auch der Grundspeed und das Gleichgewichtsgefühl. Es hat wirklich grossen Spass gemacht, die Jungs lernen schnell dazu."

Besonders gefallen hat dem Trainer einer, der mit Eishockey eigentlich wenig am Hut hat. "Der Sport fasziniert mich schon, aber ich verfolge das Geschehen nur unregelmässig. Zwischendurch mal ein Blick auf die Resultate und Tabelle, viel mehr micht", sagt Urs Kryenbühl, der seine Einsätze auf Kufen laut eigenen Angaben an den Fingern von zwei Händen abzählen könne. "Der Kampf, die Intensität und der Teamgedanke beeindrucken mich. Leider findet Eishockey halt in der falschen Jahreszeit statt. Im Winter kümmere ich mich mehr um mich und meinen Sport", so der 23 Jahre alte Abfahrtsschweizermeister des Jahres 2014.

Abgeschlossen wurden die zwei Hockey-Tage am Dienstag mit spielerischen Übungen, einstudierten Angriffsauslösungen und Verhaltenstrainings bei Überzahl (3 gegen 2) oder Unterzahl (1 gegen 2). Ein Spiel, bei dem noch einmal ordentlich der Schweiss floss, beendete dann den Abstecher der Speed-Fahrer auf das Glatteis endgültig. Eines ist sicher: Josi, Niederreiter, Streit – Kumpels und gelegentliche Trainingspartner von Janka und Feuz im Tennis oder Badminton – dürfen mit den Ski-Kollegen zufrieden sein.



  
Foto: zvg SCL Tigers Dario Langenegger / Instagram Carlo Janka

Viewing all articles
Browse latest Browse all 1668